Festveranstaltung "150 Jahre Musikschule in Adorf"
Mittwoch, der 1. Dezember 2010 - endlich ist es soweit - das große Jubiläum. Heute jährt sich auf den Tag genau der 150. Geburtstag der Musikschule in Adorf.
Alles ist vorbereitet; die letzten kleinen Handgriffe vor Beginn der Festveranstaltung werden getan. Das Wetter gehorcht ausgerechnet heute der Vorhersage: Unwetterwarnung. Warum gerade heute?! 19.00 Uhr: starke Schneefälle und Schneegestöber.
Trotz allem finden sehr viele Gäste zu uns. Die ersten Eindrücke der Baustelle Zentralschule irritierten nur kurz, denn hier wird bald ein ansprechender Schulbau komplett erneuert sein. Der bereits sanierte Mehrzweckraum (Aula) der Zentralschule Adorf bietet ein festliches Ambiente für diesen besonderen Abend. Erwartungsvolle Stimmung verbreitet sich im Saal. Am Eingang konnte man die Festschrift erwerben, auf deren Rückseite auch das Programm der heutigen Feierstunde zu lesen ist. Jetzt ist das Geheimnis gelüftet. Die im Vorfeld publizierte Überraschung lässt hoffen. Das Licht wird gedimmt und schon beginnt der lang ersehnte Abend.
Das Orchester der Städtischen Musikschule eröffnet diesen mit einer feierlichen Musik des Renaissance-Komponisten Adriano Banchieri. Feierlichkeit pur. Danach begrüßt die Bürgermeisterin die Gäste. Und nun stieg die Spannung, denn die Überraschung war, dass erstmals alle Musiklehrer unserer Adorfer Musikschule zusammen als Salon-Orchester auftraten. Planerisch eine tolle Idee, auch die Fähigkeiten des Lehrkörpers unter Beweis zu stellen. Musikalisch ein tolles Erlebnis. 11 Vollblut-Musiker brachten mit der Ouvertüre zu Mozarts Oper "Titus" ein beachtliches Klangbild in den Saal. Nun folgte der erste Teil der Festrede von Schulleiter Michael Hiller. Er drang gedanklich tief in das Wesen der Musik ein und hinterließ bei den Zuhörern viele interessante Einblicke in das Wirken einer Musikschule. Parallel zur Rede sorgten seine Informationen und strukturierenden Einblendungen auf der Leinwand für gutes Verständnis. Als die Thematik auf den wichtigen Punkt Zusammenspiel traf, zeigte das Schulorchester ein weiteres Mal sein Können und unterstrich mit der Filmmusik zu "Fluch der Karibik" seine Repertoirebreite. Im anschließenden 2. Teil der Festrede erinnerte Herr Hiller an seine Amtsvorgänger, ehemalige Kollegen und stellte sein Kollegium vor. Ihnen wurde als Dank für die erbrachten Leistungen von Musikschülern Blumen überreicht. Mehr als eine nette Geste, denn das gute Klima innerhalb von Lehr- und Schülerschaft spürt man stets - nicht nur bei Konzerten. Für einen weiteren Höhepunkt des Abends sorgten ehemalige Adorfer Musikschüler, die heute als "Prinzenberger" auftreten. Auch deren Ständchen zeigte, was echte handgemachte Musik bewirken kann - Begeisterung! Abschließend bedankte sich Michael Hiller ehrlich bei allen Institutionen, die die Musikschularbeit aus Überzeugung unterstützen.
Nun war es Zeit für Grußworte. Sie kamen zuerst von Herrn Meißner (Dezernent im Landratsamt) als Stellvertreter unseres Landrates Dr. Tassilo Lenk, der für mehrere Tage auf Dienstreise weilte. Anschließend überbrachten die Freiwillige Feuerwehr Adorf, Pfarrer Grahl, die Streichergruppe Erlbach und die Adorfer Blasmusikanten ihre Glückwünsche zu diesem beachtlichen Jubiläum.
Den letzten gesprochene Part hatte Dr. Albin Buchholz mit seinen historisch beleuchtenden Ausführungen "Zur Geburt einer Musikschule" inne. Er verwies auch darauf, dass alle Themen des Abends, zuzüglich Bildmaterial, in der Festschrift zu finden seien.
Zum Anschluss des Abends formierte sich noch einmal das Salon-Orchester der Adorfer Musiklehrer. Sie spielten die "Bagatelle" von Josef Rixner und zeigten damit, welch anspruchsvolle Literatur sie beherrschen - zur Freude des Publikums, denn der Applaus wollte nicht enden.
Alles in allem: dieser Abend war sehr gelungen und wurde dem Anlass in jeder Hinsicht gerecht. Bei einem Glas Sekt oder Saft fand man sich noch zu einem kleinen Gespräch zusammen.
Erstaunlich, was die kleine Musikschule unter Michael Hiller auf die Beine stellte. In jedem Fall bekam man Lust, mehr davon zu hören. Doch zuerst werde ich in der Festschrift blättern ... vielleicht bei einem Glas Wein.
